Drei Spiele sind gespielt, die Bundesliga hat so viel Geld
für neue Spieler ausgegeben wie nie zuvor. Allen voran natürlich der FC Bayern.
Thiago und Götze, was für Namen, was für Spieler. Aber auch Schalke hat
eingekauft und mit Kevin Prince Boateng einen Altbekannten zurück nach
Deutschland geholt. Andere Vereine haben schwere Verluste zu vermelden.
Schürrle verlässt Leverkusen in Richtung Chelsea und spielt dort nun zusammen
mit Kevin de Bruyne, der letzte Saison noch unser Team beehrte. Neben dem
Belgier hat auch Sokratis den SVW verlassen. Die Ein- und Verkaufspolitik der
Bundesliga und unser nächstes Pflichtspiel. Weiterlesen.
Mit wem soll man bei diesem Thema schon anfangen? Natürlich
mit den Bayern. Beim Triplesieger gibt es auch was die Personalien angeht einen
flotten Dreier zu bejubeln. Götze, Pep und Thiago sind die Drei von der Tanke,
die beim FC Hollywood für Aufsehen sorgen. Dank Majo herrscht bei den BVB-Fans
die pure Entrüstung, Pep verursacht bei der deutschen Kommentatoren-Riege durch
seinen Kleidungsstil für schiere Begeisterung und alles was Thiago macht ist
schlichtweg „Weltklasse!“. Am Ende wird Bayern Meister und Pokalsieger (setzt
jemand fünf Euro dagegen?) und entlässt Pep, weil es für den CL-Sieg nicht
gereicht hat.
Apropos nicht gereicht. Leverkusen und Schalke. Bei den
beiden Clubs hat es seit Jahren keine nennenswerten Erfolge mehr gegeben.
Dieses Jahr soll natürlich alles anders werden. Leverkusen sichert sich hierfür
Heung Min-Son vom HSV, verkauft aber gleichzeitig Schürrle an den FC Chelsea.
Trotzdem hat der Saisonauftakt hingehauen. Neun aus neun, das klingt gut.
Wesentlich besser sogar als bei Schalke, die mit einem Punkt aus drei Spielen
mal gewaltig gefloppt sind. Damit das nicht so weiter geht hat man schnell noch
Kevin Prince Boateng vom AC Mailand verpflichtet. Respekt, starker Transfer.
Nun wird sich nur zeigen müssen, wie sich der Prinz mit Jermaine Jones versteht.
Sind ja beide nicht so einfach im Umgang und langen auf dem Platz auch gern mal
hin. Sagt man.
Wo wir gerade beim Hinlangen sind: Wolfsburg. Laut
transfermarkt.de hat das VW-Spielzeug bis drei Tage vor Transferschluss für
26,7 Millionen Euro eingekauft und für 5,7 Millionen verkauft. Ja ne, ist klar.
Keine Erfolge und kein internationaler Wettbewerb, aber Transfergeschäfte wie
ein ganz Großer tätigen. Diese treiben ein Minus von 21 Milliönchen in die
Kasse – bei normalen richtigen Fußballvereinen. Dazu mal eben einen Luiz
Gustavo für 17,5 Millionen Euro von den Bayern loseisen (zugegeben, ein in
sportlicher Hinsicht richtig guter Transfer). Tut mir leid, aber das ist
Wettbewerbsverzerrung. Ich weiß nicht, wieso der DFB / die DFL da nicht aktiv
wird. Nächster Verein, selbes Theater: Hoffenheim. … Hoffenheim. Nein, dafür ist mir meine Zeit zu wertvoll.
Nun wieder zu Vereinen, die, zumindest in diesem
Transferfenster, mehr als ordentlich gewirtschaftet haben. Den Anfang macht der
BVB. Ausgaben in Höhe von 50 Millionen Euro stehen Einnahmen von 44,7 Millionen
Euro entgegen. Natürlich macht Mario Götze den Großteil hiervon aus, aber man
kann dem BVB nicht nachsagen, dass er völlig wahllos auf dem Markt zugeschlagen
habe. Was nicht zuletzt an Werder liegt, haben wir Sokratis doch für
„lächerliche“ 9,5 Millionen Euro in den Pott ziehen lassen. Und da sind wir
endlich beim geilsten Verein der Welt!
Nachdem bereits von Anfang an klar war, dass Kevin de Bruyne
nicht zu halten sein wird, haben wir alle große Hoffnungen in den Verbleib von
Sokratis gesetzt. Der Grieche war der einzige Spieler, der unbedingt gehalten
werden musste. Bester Spieler der Saison, wichtigster Akteur auf dem Platz,
Kante in einer völlig instabilen Abwehr. Und, last but not least: Vertrag bis
2016. Alle Argumente lagen bei Werder, „Papa’s“ Marktwert wurde auf 10
Millionen Euro taxiert. Verkauft wurde er am Ende dann trotzdem für 500.000
weniger. Die Dortmunder wird’s gefreut haben, kann man Sokratis trotz recht
hoher Ablösesumme doch als Schnäppchen abstempeln. Ich bin mir ziemlich sicher,
dass andere Vereine da mehr Kohle rausgeholt hätten (vorausgesetzt alle von
transfermarkt.de veröffentlichten Zahlen stimmen).
Drei Tage hat Werder noch. Dann schließt der Transfermarkt
und der Kader lässt sich bis zum Winter nicht mehr erweitern oder ausdünnen. Schade eigentlich, denn
Arnautovic werden wir wohl bis Montag nicht mehr los. Für den will keiner was
bezahlen. Und die, die uns tatsächlich Geld geben würden, sind Arni nicht gut
genug.
Dann ist da noch der Argentinier, den Eichin wohl gern als
linken Außenverteidiger holen würde. Was man von dem halten soll, ist mir nicht
so ganz klar. Wieder ein Spieler, der aus recht dubiosen Gründen seinen Vertrag
gekündigt hat. Angeblich, weil er sich mit den Fans von U.S. Palermo überworfen
hat. Ich weiß nicht, wo Werder solche Leute immer findet. Aber was soll’s,
vielleicht macht er seinen Job bei uns ja gut – sofern man ihn holt. Warten wir
einfach mal ab, ist ja noch ein bisschen Zeit.
Ein bisschen weniger Zeit ist noch bis zum Anstoß des
vierten Spieltags. Werder zu Gast in Gladbach. Eines dieser Spiele, bei dem man
überhaupt nicht einschätzen kann wie es am Ende ausgehen wird. Mal verlieren
wir 4:3 (2010), dann gewinnen wir 4:1 (auch 2010), dann gibt es ein
langweiliges 1:1 (2013) oder Werder bekommt eine 5:0 Packung, gesehen im Jahre
2011. Man sieht: Alles drin. Ich wäre mit einem Punkt bei den Fohlen mehr als
zufrieden, da wir spielerisch einfach nicht mithalten können. Aber gegen wen
können wir das momentan schon? Es wird wieder darauf hinauslaufen, dass Werder
jeden Zweikampf zu 100% annehmen muss. Kämpfen, rackern, rennen. Eigentlich
genau wie gegen Dortmund. Unterschied: In Gladbach ist über den Kampf
tatsächlich etwas drin. Konter gut ausspielen und hinten noch etwas enger
stehen. Dann geht da was!
Auf die Unterstützung von den Rängen kann sich unser Team
ohnehin verlassen. Etwas mehr als 59.000 passen rein, in den Borussia-Park. Es
ist Samstag, 15.30. Beste Fußballzeit. Also, alle hin! Für den SVW.
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