Unser ruhmreicher SV Werder Bremen von 1899 steht vor ungemütlichen Zeiten. Verdammt ungemütlichen sogar. Pokalaus, neuer Trainer, Starallüren. Vom Abstieg ist die Rede.
Da erinnere ich mich gerne zehn Jahre zurück. Gleiche Situation. Gleiches, schlechtes Gefühl vor der Saison. Aber die Geschichte beweist, dass es durchaus möglich ist, was zu reißen. Ein bisschen Optimismus also. Und weiterlesen!
In der Saison 2003/2004, vor zehn Jahren, gabs für Werder eine blamable
Pleite gegen Pasching. Alle redeten vom Abstieg. Könne nichts
werden, sagten sie.
Anders liefs da bei den Bayern. Die hatte ne echte Mördertruppe. Kahn, Lizarazu, Elber, Scholl,
Ze Roberto, Ballack. So liest sich die kommende Meistermannschaft, dachte man. Bei Werder gabs zwar welche wie Micoud, Baumann und Ernst,
aber es ist niemand davon ausgegangen, dass die Grün-Weißen irgendeine Rolle spielen würden. Tja, und dann sind wir Meister geworden.
Jetzt steht die Saison 2013/2014 an. Werder fliegt zum dritten Mal in
Folge in der ersten Runde des DFB-Pokals aus dem Wettbewerb und spielt dabei schlechter als je zuvor. Und trotzdem freue ich mich auf die neue Saison.
Es ist ja nicht so, als hätten wir die größten Anti-Fußballer des Landes in Bremen vereint. Ein paar Gute sind dabei, die müssen nur
auch mal abliefern. Ego zurückschrauben und aus dem Tritt kommen. Nachts das Auto stehen lassen oder hohe Bälle richtig einschätzen sollte wohl drin sein!
Dann
sind da viele junge Spieler, die von vielen keine Chance bekommen, obwohl die Saison noch gar nicht begonnen hat. Hättet ihr damals gedacht, dass
Hunt eine so starke erste Saison spielt? Dass Micoud ihn nach den
Spielen über den grünen Klee lobt? Hätte man gedacht, dass Christian
Schulz die wichtigen Tore gegen Turin und Hamburg schießt? Wohl kaum.
Wieso sollten Yildirim, Füllkrug, Kroos & Co. dieses Jahr nicht
explodieren und enorm wichtig werden?
Klar, die Mannschaft wird nicht um die Meisterschaft mitspielen. Mit der Europaleague wirds wohl auch nichts und man zählt wohl zu den ganz
kühnen Phantasten, wenn man Werder in die Championsleague tippt. Aber wieso
um alles in der Welt lassen wir uns nun von so einem scheiß Pokalspiel
kirre machen und reden vom sicheren Abstieg? Saarbrücken war schlimm,
ja. War Pasching auch. Aber glauben die Menschen denn tatsächlich, dass
sich die Leistung der Mannschaft durch Wutausbrüche und
Weltuntergangs-Szenarien verbessert? Glaubt ihr das?
Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich Werderfan werde mir die
Spiele bis zum Schluss ansehen - im Stadion. Und ich werde nicht auf den
Platz rennen und die Jungs in die Kabine jagen, das eigene Stadion
auseinandernehmen oder "Steigt ab und ihr seid tot"-Spruchbänder am
Trainingsplatz aufhängen.
Ich werde aber auch nicht tatenlos zusehen, wenn es dann tatsächlich
wieder der Abstiegskampf werden sollte. Dann reiß ich mir auf der
Tribüne lieber doppelt den Arsch auf und lerne die Gebärdensprache, um meine im Stadion gelassene Stimme auszugleichen. Aber ich
werde nicht schon vor der Saison loskotzen und Werder auf Platz 16/17/18
prognostizieren.
Also, ein bisschen Aufbruchstimmung bitte!
Schöner Text,
AntwortenLöschenman sollte nicht schon vor der Saison den Teufel an die wand malen.
ersten die Anfangsspele abwarten und dann kann man schauen wo uns die Reise hinführt