Rote Karte nach dreißig Minuten, Elfmeter verschossen,
Eigentor zum krönenden Abschluss. An dem, was Werder gegen Frankfurt
fabrizierte, ist nichts schön zu reden. Es war von der ersten Minute an zu
merken, dass irgendetwas nicht stimmt. Den großen Tönen vom „Zu-Null“-Sieg
ließen die „Profis“ eine Leistung folgen, die ihren Namen nicht im Ansatz verdiente.
Auch wenn’s weh tut: Weiterlesen.
Frankfurt. Immer ein unangenehmer Gegner. Zum einen sind
Teile der Fanszene relativ gewaltbereit, zum anderen hat Werder in den letzten
Spielen gegen die Eintracht echt nicht gut ausgesehen. Sollten sie auch diesmal
nicht, aber dazu später. Kurz nachdem der Großteil der Frankfurter Szene im
Block angekommen war, wurde dieser erst mal wieder verlassen. Und zwar über die
Zäune. Wie im letzten Jahr, hüpften die Frankfurter einfach in den Sitzplatzbereich
des Gästeblocks, der bisher durch die Bank weg schlechte Kritiken erhalten hat.
Zu eng, schlechte Sicht und eben der Zaun. Frankfurt löst es, wie Frankfurt es
löst. Einfach ausbrechen.
Auf geht’s Werder,
kämpfen und siegen!
Als es dann endlich auch auf dem Platz was zu sehen gab,
wurde uns allen schnell klar, dass Werder heute keine drei Punkte einfahren
wird. Die Außenverteidiger, insbesondere Fritz, ließen sich bei jedem
Frankfurter Angriff umkurven, wurden ins Leere geschickt oder waren gar nicht erst
da, um den Gegner auch nur ansatzweise an der Hereingabe zu hindern. So kam es
relativ schnell zum 1:0. Und die Frankfurter stellten sich in der Folgezeit
natürlich gar nicht erst vor große Hindernisse, die sie in unserer
Innenverteidigung zu erwarten schienen, sondern spielten fröhlich weiter über
Außen. Das ging dann jedes Mal zu schnell für unsere Verteidigung, sodass
Werder froh sein konnte, zur Halbzeit nicht schon höher zurück zu liegen. Dazu
kamen Befreiungsschläge unseres Schlussmannes, die man SO auch noch nicht
gesehen hat. Mit dem schwachen Fuß in die Mitte klären: Tolle Idee! Das Ganze
gleich mehrfach hintereinander: SUPER! Ehrlich, wenn ich so sehr in der Kritik
stehe wie Mielitz, dann seh‘ ich doch zu, dass ich sichere Bälle spiele. Ergo:
Ins Aus die Pille. Gott sei Dank sind durch diese wahnwitzigen Klärungsversuche
keine Gegentore gefallen.
Trauriges Highlight der ersten Halbzeit war sicherlich der Tim Wiese
Gedächtnistritt von Franco di Santo. Aus dem Stand ins Gesicht des Gegners
treten. Das war mal eine klare rote Karte. Und im Zug nach Hause diskutieren
die Menschen sogar noch darüber. Schön, dass sich di Santo wenigsten per
Twitter entschuldigte. Ob das nun aus freien Stücken kam oder nicht, ist mir
erst mal Wumpe.
Nach der Roten hatte man das
Gefühl, Werder würde doch noch ins Spiel zurück finden. Zwei Torchancen
durch Hunt, der in der ersten Halbzeit noch einer der wenigen Lichtblicke war,
konnte Torhüter Trapp verhindern und vor seiner roten Karte traf di Santo noch
den Pfosten. Die wahre Tragödie begann dann in der zweiten Halbzeit.
Akt zwei:
Selbstdemontage
Eigentlich war Werder in der zweiten Hälfte mindestens auf Augenhöhe
mit den Frankfurtern. In Unterzahl erspielte man sich einige richtig gute
Möglichkeiten, die allerdings mehr als kläglich vergeben wurden. Ihren
Höhepunkt nahm dieses Drama in dem Elfmeter von Aaron Hunt. Während Arnd
Zeigler in seiner „wunderbaren Welt des Fußballs“ regelmäßig das „Kacktor der
Woche“ präsentiert, ist dieser Strafstoß ein heißer Anwärter auf die „Kack-Aktion
des Spieltags“. Seit Wochen spielt der Mann unterirdischen Fußball. Gegen
Frankfurt war es zwar etwas besser, aber immer noch nicht gut. Und dann dieser
Strafstoß. Meine Herren. Mit hängenden Schultern schludert der zum
Elfmeterpunkt, überlegt nicht lange und will den Ball mit all der Hunt’schen Arroganz
in die Ecke schieben. Da hätte man mal lieber noch eine Scheibe Schwarzbrot
hinterherwerfen sollen, damit der arme Ball auf dem langen Weg in Richtung Tor
nicht verhungert. Ganz mieses Ding. Danach war das Spiel natürlich abgehakt.
Prödl erhöht mustergültig auf 3:0 und komplettiert den Chaos-Dreier aus roter
Karte, verschossenem Elfmeter und Eigentor.
Die Moral von der
Geschicht‘…
Fünf Spiele sind nun gespielt, sechs Punkte eingefahren. Gegen
Dortmund konnte man eine 0:1 Niederlage erringen, was allerorts für
Begeisterung sorgte. Zugegeben, erst mal war man glücklich, dass es nur ein 1:0
war. Ist man ehrlich, hätte Dortmund bei den Chancen, die die hatten, auch 5:0
gewinnen können, wenn nicht gar müssen. In Gladbach dann das erste Debakel. 1:4
Packung. Na gut, war halt Gladbach. Was Werder aber gegen Frankfurt zu bieten
hatte, war nicht bundesligawürdig und sollte uns allen die Augen geöffnet
haben. Werder spielt dieses Jahr gegen den Abstieg. Willkommen auf dem Boden
der Tatsachen. Die Eintracht musste keinen Zauberfußball aufs Grün hexen. Die
mussten einfach nur warten, bis einer unserer Abwehrspieler stehen blieb und
über dessen Seite spielen. Nicht mal mit Passgenauigkeit mussten die Hessen
auf sich aufmerksam machen, da momentan gefühlt jeder dritte Pass unserer Jungs
beim Gegner landet. Aber was soll’s, wir haben uns das ja alles selbst
ausgesucht. Und auch, wenn ich mich wiederhole: Erfolge bejubeln kann jeder. Die
Mannschaft nach vorne peitschen, wenn gerade alles schief geht, das können nur
Wenige. Ich hoffe, dass wir diese Wenigen nächste Woche im Gästeblock stehen
haben, wenn’s nach Hamburg geht.
Im letzten Eintrag schrieb ich, dass Werder da gewinnen muss, weil Derby. Um ein Derby zu gewinnen, müsste man allerdings Spieler haben, die den absoluten Willen haben, sich für den Verein und die Fans in den Dreck zu werfen und zu kämpfen. Da muss gefighted werden. Ich bin sehr gespannt, wie die Herren Petersen, Hunt, Prödl und Fritz das hinkriegen. Einfach wird es nicht, die Jungs brauchen unsere Unterstützung. Diejenigen, die nicht unterstützen, sondern mit einer Fresse (sorry) wie sieben Tage Regenwetter nach HH fahren wollen, denen wünsche ich einen Stau oder Zugausfall, denn euch braucht es im Stadion nicht. Pfiffe machen ein Spiel nicht besser.
Im letzten Eintrag schrieb ich, dass Werder da gewinnen muss, weil Derby. Um ein Derby zu gewinnen, müsste man allerdings Spieler haben, die den absoluten Willen haben, sich für den Verein und die Fans in den Dreck zu werfen und zu kämpfen. Da muss gefighted werden. Ich bin sehr gespannt, wie die Herren Petersen, Hunt, Prödl und Fritz das hinkriegen. Einfach wird es nicht, die Jungs brauchen unsere Unterstützung. Diejenigen, die nicht unterstützen, sondern mit einer Fresse (sorry) wie sieben Tage Regenwetter nach HH fahren wollen, denen wünsche ich einen Stau oder Zugausfall, denn euch braucht es im Stadion nicht. Pfiffe machen ein Spiel nicht besser.
In diesem Sinne, immer schön grün-weiß bleiben!
Achja und das soll die Rumpeltruppe samt Spitzentrainer motivieren? Na dann viel Spaß! Hamburg-Werder 5-1
AntwortenLöschenDarüber hinaus wie bisher alle Beiträge einfach schlecht geschrieben. Man könnte meinen, dass teilweise ein Kind schreibt...
AntwortenLöschenUnd dieses "Weiterlesen" und manchmal dieses "Und alle so: Yeah" kannst du dir auch wirklich sparen!
Und sowohl vom fußball-taktischen her als auch fanszenetechnisch ist der Blog null bereichernd!