Sechs. Für uns alle wohl die Zahl der Woche. Seit sechs Spielen hat es kein Team mehr geschafft, gegen Werder Bremen zu gewinnen. Dortmund nicht, Leverkusen nicht, Schalke nicht. Gut, Schalke war am Samstag ganz dicht dran, wurde dann aber kurz vor knapp noch ausgeprödlt und geht mit nur einem Punkt ins Derby gegen Dortmund. Und wir? Wir haben nun eine Woche Zeit, uns auf die Konzernkicker von VW vorzubereiten.
Man wächst an seinen Aufgaben, sagt man. Wenn dem so ist, dann sollte Werder am nächsten Sonntag erneut einen riesigen Sprung machen können. Mit dem VfL Wolfsburg kommt eine bockstarke Truppe ins Weserstadion und mit Bas Dost ein Stürmer, der momentan auch vom eigenen 16er treffen würde. Wirklich, der Kerl ist ein Phänomen. Erst trifft der kein Scheunentor und jetzt bombt der sich an die Spitze der Torjägerliste.
Neben Dost
kommen am Wochenende noch ein paar weitere bekannte Gesichter zurück an die
Weser. Hunt, Naldo, de Bruyne, Allofs. Kennen wir hier in Bremen alle recht gut.
Gerade Letzterem würde ich eine Niederlage gegen uns wünschen, wie keinem
Anderen. Da Eichin, Skripnik & Co. das von Klaus hinterlassene, bestellte Feld
umgegraben haben und es wieder anfängt zu gedeihen beim SVW, könnte unser
Ehemaliger durchaus sein grün-weißes Wunder erleben.
Nun gut, da
wir immer noch bodenständige Bremer sind und unser Trainerteam nicht müde wird zu
betonen, dass wir in der Tabelle weiterhin nur nach unten schauen, darf
ich wohl auch sagen, dass ich nicht mit Punkten gegen Wolfsburg rechne. Das
wäre aber auch kein Problem. Werder hat gegen Teams gepunktet, gegen die
eigentlich nicht mit Zählern zu rechnen war. Die einkalkulierte Niederlage
gegen den VfL wäre also ein relativ geringfügiges Problem. Und wenn es am Ende
doch einen Punkt abzugreifen gibt: Bitte, her damit!
Realistisch
gesehen hat Wolfsburg aber natürlich viel zu viel Qualität in der Mannschaft.
Gerade, was die Offensive angeht. Sollte unsere Abwehr mit diesem Sturm fertig
werden, dann werde ich definitiv den Blick nach unten abhaken und mich darauf
konzentrieren, genug Geld für die Europacup-Reisen der nächsten Saison zu
sparen. Denn dann sind wir definitiv eine dicke Konkurrenz für die ersten
Sechs. Und das muss man auch als Werderfan mal wieder sagen dürfen.
Es ist ja
nicht so, als hätte unser Team zufällig einen Lauf. Da steckt Arbeit, Plan und
absoluter Wille hinter. Das Spiel gegen Schalke ist ein ganz gutes Beispiel.
Während Werder in den letzten Wochen immer wieder Gegner vor der Brust hatte,
die das Spiel gestalten wollten, mussten wir diesmal gegen Schalkes
Abwehrbollwerk anlaufen. Typisch Di Matteo. Den Mannschaftsbus vor dem eigenen
Strafraum parken und irgendwann zuschlagen. Kombinationsfußball will der Mann
offenbar nicht. Aber wieso auch? Sein Konzept geht ja auf. Auch gegen Werder
ging es lange auf. Mit dem 1:0 im Rücken machte Schalke erst mal dicht, ließ
Werder anlaufen und drückte in der Schlussphase doch noch mal auf das 2:0. Wolf
konnte nach seinem Patzer noch ein- zwei Mal parieren, dann hat's geprödlt.
Weil Werder eben nicht aufgab.
Gegen
Leverkusen, Hoffe, Augsburg und auch Hertha hatte Werder gerade im Mittelfeld
viel Platz, um zu kombinieren. Das schnelle Umschaltspiel wurde durch offensiv
ausgelegte Gegner etwas umsetzbarer. Das konnte jedoch gegen Schalke nicht ‚so
einfach‘ gespielt werden, weil immer mindestens vier gegnerische Spieler
defensiv blieben. Und damit meine ich: Unglaublich defensiv. Werder hatte nicht
eine Überzahl-Situation in Schalkes Hälfte. Das ist definitiv eine Stärke der
04er, denn dadurch wird das Spiel für den Gegner sehr laufintensiv und kraftraubend.
Werder
konnte am Ende zum Glück noch ein paar Kräfte mobilisieren und den Punkt
retten. Vor ein paar Jahren, ach, was sage ich? Vor ein paar Monaten
wären wir nach dem 1:0 sang- und klanglos untergegangen. Das hat sich geändert.
Werder kann sich wieder zur Wehr setzen. Und das, bis zur letzten Sekunde.
Gegen
Wolfsburg werden wir wieder mehr Platz im Spiel nach vorne bekommen. Der VfL
wird versuchen, früh viel Druck auszuüben und das Offensivspektakel beginnen zu
lassen. Dadurch ergeben sich Räume, die dann bitte genutzt werden müssen. Ich
kann mich erinnern, dass wir gegen Augsburg auch viel Platz hatten. Nie ging
ich nach einem Sieg so angefressen aus dem Stadion, weil klarste Chancen
einfach verdaddelt wurde. Das darf gegen Wolfsburg nicht passieren. Die paar
Möglichkeiten, die der VfL zulässt, müssen dann auch genutzt werden.
Es wird sicher kein einfaches Spiel gegen die Wölfe. Aber Werder schwimmt auf einer Welle, „begeistert sich an sich selbst“, wie man so schön sagt. Vielleicht ist die Welle ja groß genug, um auch Wolfsburg ein wenig schwimme zu lassen.
Es wird sicher kein einfaches Spiel gegen die Wölfe. Aber Werder schwimmt auf einer Welle, „begeistert sich an sich selbst“, wie man so schön sagt. Vielleicht ist die Welle ja groß genug, um auch Wolfsburg ein wenig schwimme zu lassen.
Bis dahin,
NUR DER SVW!
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