3:1 Sieg gegen Hoffenheim - damit ist klar: Werder hat endlich den eigenen Kopf aus der Schlinge gezogen und wird auch in
der nächsten Saison in der ersten Fußball-Bundesliga spielen – zum Glück! Wieso
die letzten drei Saisonspiele trotzdem nicht ganz unwichtig für den Verein sind
und wieso der Ausklang der Saison einer der Geschichtsträchtigsten überhaupt
werden kann.
Wohin man am Samstag auch sah – man sah glückliche Bremer. Der Klassenerhalt
ist fix, das schwierige Restprogramm kann um einiges entspannter angegangen
werden und Hamburg taumelt weiter in Richtung „zweite Liga“. Aber darauf komme
ich etwas später zurück. Erst mal Werder:
Gegen Hoffenheim genehmigte ich mir eine Halbzeit lang einen Sitzplatz. Die
zweite Hälfte habe ich mir genüsslich aus dem Oberrang angeschaut und konnte zum ersten Mal in dieser Saison richtig Fußball gucken. Schade nur, dass stimmungstechnisch nicht viel angekommen ist, was evtl. auch daran lag, dass ich direkt über CLR saß und die
ihr eigenes Ding gemacht haben, anstatt am Support der restlichen Kurve
teilzunehmen. Habe ich zum ersten Mal so „von außen“ wahrgenommen und war
negativ überrascht. Dem guten Spiel der Mannschaft tat das keinen Abbruch.
Wolfs parierter Elfmeter versetzte die anwesende Werder-Meute in komplette
Ekstase und „WERDER BREMEN OLÉ“ trug die Mannschaft durch die letzten Minuten. Schön wars! Petersen mit dem 3:1 on top, Rapha auf dem Zaun, Hunt
mit Herz, alles gut. Wir können also gänzlich unbeschwert nach München fahren,
die Mischung aus A-Jugend und B-Elf der Bayern machen lassen, gegen Hertha drei
Punkte feiern und in Leverkusen zum Saisonausklang Hamburg verabschieden. Hört
sich doch alles ganz gut an.
Wir können also entspannen, die Mannschaft hat jedoch weiterhin einen Job zu erledigen. Um dessen
Stellenwert zu ermitteln lohnt sich ein Blick auf die Verteilung der
Fernsehgelder. Wer diese im Kopf hat darf sich auf die Schulter klopfen, der
Rest findet hier: http://www.fernsehgelder.de/
nach kurzem Scrollen die genaue Verteilung. Und siehe da: Jeder Platz mehr spült gut
eine Million Euro in die Kasse. Geld, welches Werder durchaus gebrauchen kann. Also bitte: Hertha einholen und von dem Geld Prödls Vertrag verlängern. :-)
Was das Spiel in München angeht darf sich jetzt jeder seine eigenen
Illusionen machen. Ich glaube nicht an einen Gala-Auftritt der Bayern, denke
aber auch nicht, dass wir da viel reißen werden. Ein stark ausgedünnter
Meisterkader sollte noch so eben reichen, um uns - wenn auch knapp - zu
schlagen. Es kommt lediglich darauf an, wie sich unsere Mannschaft verkauft.
Kämpfen und ackern ist wieder einmal angesagt. Dass die Jungs das können haben
sie schon oft genug bewiesen. Vielleicht kommt am Ende etwas dabei rum,
vielleicht auch nicht. Was soll’s? Wichtig wird es erst wieder gegen Hertha. Und ob
die gegen Braunschweig am Samstag über ein Unentschieden hinaus
kommen werden will ich auch noch nicht glauben.
Womit wir beim nächsten Thema angekommen wären. Dem Abstiegskampf. Mit
Braunschweig, Nürnberg und Hamburg dürften die Kandidaten benannt sein, die
sich in den nächsten drei Wochen um den Verbleib im Liga-Oberhaus zanken
werden. Stuttgart sehe ich gesichert. Zwar hat der VfB mit Wolfsburg, Hannover
und Bayern ein strammes Restprogramm, aber nach dem Sieg gegen Schalke ist denen
wieder alles zuzutrauen. Es bleiben also drei Teams, für die es um alles geht.
Rollen wir die Geschichte von hinten auf:
Braunschweig kann sich bei entsprechender Leistung am Samstag durchaus einen Punkt in Berlin erkämpfen. Die letzten Leistungen der
Niedersachsen haben mir eigentlich ganz gut gefallen und bei Hertha geht es nur
noch um die Frage „Zehnter oder Elfter?“. Ist also machbar. Zu Hause gegen Augsburg wird es für den BTSV wohl nichts geben, dafür ist der FCA zu stark. Zum Abschluss gehts für die Eintracht nach Hoffenheim. Auch so eine Wundertüte. Von 5:0 bis 2:3 dürfte in dem Spiel alles drin sein. Projekt "Relegationsplatz" ist für Braunschweig also nicht komplett unmöglich, aber sehr schwierig. Dürfte wohl in die zweite Liga gehen.
Weiter mit Nürnberg. Die müssen am Samstag nach Mainz und werden dort wohl verlieren, bekommen dann mit
Hannover drei Punkte ins Haus geliefert und dürfen am letzten Spieltag gegen die
Freunde aus Gelsenkirchen ran. Je nachdem ob es für Schalke noch um die CL
geht, kann Nürnberg auch da mit mindestens einem Punkt rechnen, womit der Club
durch wäre und den Relegationsplatz inne hätte.
Ganz düster sieht es dadurch um den HSV aus. Und das sage ich nicht, weil ich mir
ihren Abstieg wirklich wünsche, sondern weil bei diesem Verein überhaupt nichts
stimmt. Zu viele Leute haben da etwas zu sagen und nehmen sich und ihre Meinung
viel zu wichtig. Dazu eine vollkommen verzerrte Selbstwahrnehmung, fehlender
Rückenwind durch die Fans, ein extrem lautes Umfeld und ein verdammt hartes
Restprogramm. Augsburg (A), Bayern (H) und Mainz (A) sollten alle mindestens
eine Nummer zu groß sein. Für den fallenden Dino bedeutet das im Umkehrschluss den völlig verdienten Abstieg.
Ob ich recht behalte, werden wir in ein paar Tagen sehen. Für Leute mit
akuter Rechenschwäche - mich eingeschlossen - lohnt sich ein Blick auf diese
Seite --> "klick mich!". Immer nett, wenn einem die Rechnerei abgenommen wird.
Bis dahin,
nur der SVW <3
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